Mühlenverein Mecklenburg Vorpommern e.V.

Mühlenverein MV startet Aktion „Herz für Mühlen“

Spendenmarke soll Zeugnisse der Technikgeschichte retten

Schwerin (cme). Einen in Deutschland neuen Weg, um Spenden für den Erhalt von historischen Mühlen zu sammeln, startete heute (14.Dezember) in Schwerin: „Wir geben eine Spendenmarke heraus“, sagte Lothar Wilken, der Vorsitzende des gemeinnützigen Mühlenvereins Mecklenburg-Vorpommern. „Freunde und Förderer dieser Kulturdenkmale können damit direkt einen Beitrag leisten und ein ,Herz für Mühlen‘ zeigen“. Als Motiv der Marke dient die erst jüngst aufwändig restaurierte Erdholländermühle in Wittenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim).

„Mit dem Geld, das Interessenten für den Erwerb der Klebemarken in Briefmarkengröße spenden, können wir dringend notwendige Reparaturen an Wind- oder Wassermühlen in MV finanziell unterstützen. Wenn die Marken auf Briefe oder Karten, Schulhefte oder an Pinnwände geklebt werden, zeigt der Spender: Ich habe ein Herz für Mühlen“, so Lothar Wilken. Ebenso könnte die Marke in Arztpraxen, in Läden, Firmen oder Räumen mit Kundenzulauf einen Platz finden und sichtbar zeigen, dass der Erwerber oder die Erwerberin „den Erhalt der verbliebenen Exemplare der ältesten Maschinen der Welt unterstützt“. Genauso geeignet seien die Spendenmarken als Geschenk oder Sammelobjekt.

Ein Bogen mit 24 Marken kann ab einer Mindestspende von 5 Euro zuzüglich Porto direkt bei Lothar Wilken, Ziegenmarkt 6, 19055 Schwerin oder über die Website des Vereins (www.muehlenverein-mv.de) bestellt werden (Name und Adresse bitte angeben). Ab einem Spendenbetrag von 10 Euro pro Bogen erfolgt die Übersendung übrigens portofrei. „Solche Spendenmarken für wohltätige Zwecke gab es in den 1980er-Jahren u.a. in Schweden. Wir wollten diese alte Idee mit neuem Leben erfüllen und einmal in Deutschland ausprobieren“, erläutert der Vereinsvorsitzender die Aktion und verweist darauf, dass die Spende an den Verein natürlich steuerlich absetzbar ist.

Die Bildmotive werden jährlich neu von Künstlern aus dem Land exklusiv geschaffen. Die Grafik für das Jahr 2016 stammt von Martina Kriedel (www.das-atelier-kriedel.de). Sie zeigt die Erdholländermühle in Wittenburg.

Landesmühlenverein will technische Zeugnisse erhalten

Der vor 25 Jahren gegründete Mühlenverein Mecklenburg-Vorpommern e.V. engagiert sich für den Erhalt historischer Wind-, Wasser und Motormühlen. Zugleich erforschen die Mitglieder u.a. die Geschichte der Mühlen und der Müllerei, erkunden frühere Mühlenstandorte und beraten Eigentümer bei anstehenden Restaurierungen. Unter den Mitgliedern sind Eigentümer und Nutzer von Mühlen, ein Müllermeister, ein Mühlenbauer, Ingenieure und Technik- und Kulturinteressierte. Mitglied kann jeder werden, der sich für die historische Mühlen begeistert.

Noch vor 150 Jahren prägten zahlreiche Wind- und Wassermühlen das Landschaftsbild, hatte nahezu jedes Dorf seine Mühle. Oft erstaunlich lange konnten diese imposanten Bauwerke der aufkommenden Konkurrenz der von Dampfmaschinen und später Dieselmotoren angetriebenen Mühlen standhalten. Erst die modernen Großmühlen entzogen ihnen dann die wirtschaftliche Grundlage. Etwa 300 Wassermühlen und 119 Windmühlen in Mecklenburg Vorpommern verblieben trotz ihrer zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit durch die fortschreitende Technisierung und verrichten noch heute als technische Denkmale ihren Dienst, laden zur Besichtigung ein oder beherbergen Gaststätten oder Ferienwohnungen.

Bericht aus der Schweriner Volkszeitung zur Übergabe der Spendenmarke an die Stadt Wittenburg am 22. Januar 2016

 

Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.muehlenverein-mv.de

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